Nach intensiver Vorbereitung fand am 24. April 2023 die Gründungsversammlung und somit auch die erste Generalversammlung der BürgerEnergieGenossenschaft BEG33 statt.
Bürgerenergiegenossenschaften sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Gerade im Bereich der Photovoltaik haben Bürgerenergiegenossenschaften in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. So gibt es mittlerweile zahlreiche Projekte, bei denen die Mitglieder gemeinsam in den Bau von Solaranlagen investieren und die so erzeugte Energie selbst nutzen oder ins öffentliche Netz einspeisen.
Mit der Bürgerenergiegenossenschaft BEG33 soll die Energiewende auch im Kreis Gütersloh an Schwung gewinnen. Aus dem Postleitzahlenbereich des Kreises leitet sich auch der Name BEG33 ab. Bis das offizielle Gründungsverfahren abgeschlossen ist, firmiert die Genossenschaft als BEG33 iG.
Anders als die für Windenergie bekannte Rheda-Wiedenbrücker Energiegenossenschaft RheWie, wird die BEG 33 Photovoltaik-Anlagen realisieren.
Der Vorstand der Bürgerenergiegenossenschaft wird durch Diplom-Betriebswirtin Nicola Rosengarten als erste Vorsitzende, Bilanzbuchhalterin Friederike Wandmacher und Dipl.-Ing. Wolf Bredow gebildet.
Als Aufsichtsratsvorsitzender wurde Bürgermeister Theo Mettenborg gewählt. Ihm zur Seite stehen Ratsfrau Elisabeth Frenser und Prof. Dr. Sebastian Bamberg.
„Mir ist wichtig, dass mit der neuen Bürgerenergiegenossenschaft BEG33 auch das Feld Photovoltaik abgedeckt wird und dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rheda-Wiedenbrück und des Kreises Gütersloh eine weitere Adresse haben Teil der Energiewende hier vor Ort zu sein. So können wir einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität tun“, erläutert der Bürgermeister sein Engagement in dieser auf Photovoltaik spezialisierten Bürgerenergiegenossenschaft Aufsichtsrat zu sein.
Die Vorstandsvorsitzende Nicola Rosengarten erläuterte die Motivation, Ziele und Vorgehensweisen der Neugründung: „Wir sind ein Kreis von Rheda-Wiedenbrückern die aktiv die Energiewende voranbringen möchten. Das Feld „Wind“ ist wunderbar von der RheWie abgedeckt und mit Hubert Leiwes und seinem Team sind wir freundschaftlich verbunden. Dass es eine zweite Bürgerenergiegenossenschaft gibt liegt daran, dass die RheWie mit ihren Mammutprojekten in Lintel und darüber hinaus für den Aufbau einer Photovoltaiklinie aktuell weder Kapazitäten noch das praktisch-technische Know-How hat. Daher haben wir uns nach Gesprächen mit der RheWie dazu entschlossen das Feld Sonne in einer eigenen Genossenschaft anzugehen.“
Bereits heute sind auswärtige Investoren in der Stadt und im Kreis Gütersloh aktiv und errichten Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Freiflächen.
„Bürgerenergiegenossenschaften sind eine tolle Möglichkeit, um sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen. Die BEG33 ist gemeinwohlorientiert und verfolgt das Ziel, eine ökologisch nachhaltige Energieversorgung zu ermöglichen. Somit kann jeder Einzelne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Energieversorgung wird in die Hände der Bürgerinnen und Bürger gelegt. Das bedeutet eine größere Kontrolle darüber, woher die Energie kommt, wie sie produziert wird und was mit ihr passiert“, erklärt die stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrates Elisabeth Frenser. „Die Bürgerenergiegenossenschaft bietet die Möglichkeit, die Energieversorgung dezentral zu gestalten. Das heißt, dass die Energie dort produziert wird, wo sie auch benötigt wird. Das Geld, das die Genossenschaft einnimmt, bleibt in der Region und stärkt die lokale Wirtschaft.“
Mit der Stadt und dem Stadtwerk Rheda-Wiedenbrück wurden bereits mehrere Gespräche geführt.
„Wir haben die ersten beiden PV-Anlagen auf Dächern der Stadt im Auge. Die Planungen und die Gespräche mit der Stadt laufen bereits und wir sind jetzt in der Lage die technischen Prüfungen zur Machbarkeit und die ersten Angebote einholen zu können“, erläutert Vorstandsmitglied Wolf Bredow.
Die frisch gegründete Genossenschaft durchläuft aktuell noch die letzten formalen Schritte beim Genossenschaftsverband e.V. – Verband der Regionen in Frankfurt.
Bereits jetzt besteht die Möglichkeit Genossenschaftsanteile zu zeichnen. Ein Genossenschaftsanteil liegt bei 100 €. Um den Verwaltungsaufwand zu bewältigen wird dazu einmalig eine Summe von 25 € Bearbeitungsgebühr fällig.
„Wir möchten den Einstandspreis bewusst niedrig halten und so einer breiten und an der lokalen Energiewende interessierten Öffentlichkeit das Mitwirken als Genossinnen und Genossen ermöglichen.“, erläutert Nicola Rosengarten.
Jedes Mitglied erwirbt mit seinem Anteil ein Stimmrecht auf der Generalversammlung, egal ob es bei einem bleibt oder auch mehr Anteile gezeichnet werden. Damit ist die Genossenschaft eine sehr demokratische Unternehmensform.
Foto:
Das Gründungsteam der BEG33
v.l. Bürgermeister Theo Mettenborg, Friederike Wandmacher, Elisabeth Frenser, Nicola Rosengarten, Prof. Dr. Sebastian Bamberg, Wolf Bredow und Georg Fischer