
Am Donnerstag, 5. Juni 2025 haben wir unsere zweite Generalversammlung durchgeführt. Aufsichtsratsvorsitzender Theo Mettenborg konnte 67 der aktuell 286 Mitglieder in der Aula des Einstein-Gymnasiums in Rheda begrüßen und stellte die Beschlussfähigkeit fest.
Anschließend ließ die Vorstandsvorsitzende Nicola Rosengarten das vergangene Jahr Revue passieren. Im Jahr 2024 richtete sich die Arbeit des Vorstands vor allem auf die Prüfung der möglichen Realisierung von PV-Freiflächen. Vor dem Hintergrund einer schwierigen Marktsituation, durchschnittliche EEG-Vergütung für PV-Freiflächen unter 5 Cent/ kWh, PPA-Preiskorridor (10 Jahre Laufzeit) zwischen 3,1 und 4,3 ct/kWh, negativen Strompreisen etc. durchaus herausfordernd.
Wie bereits im letzten Newsletter berichtet, konnte der von der Firma MaxSolar projektierte 15,7 MW-Solarpark in St. Vit aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisiert werden. Geringe EEG-Vergütung, ein Kabelweg von 10 Kilometern bis zum Umspannwerk am Wasserturm und ein zu hohes Verkaufsangebot von MaxSolar waren die Hauptgründe, dass sich Vorstand und Aufsichtsrat gegen eine Übernahme bzw. Beteiligung am Solarpark St. Vit entschieden haben.
Der mögliche PV-Park zwischen Langenberg und Benteler wurde durch die Entscheidung der Bezirksregierung, die zu einer Verkleinerung der Fläche führte, ebenfalls wirtschaftlich unattraktiv. Gleiches gilt für einen baureifen PV-Park in Oelde-Bergeler, am Aurea-Gebiet.
Doch es gibt auch positive Nachrichten. Wir werden den Bürgersolarpark in Möhler realisieren. Auf einer Fläche auf dem Apfelhof Eusterbrock in privilegierter Lage an der Eisenbahn werden wir eine 5 MW PV-Freiflächenanlage errichten. Wirtschaftlich ist dieser Solarpark, da der Netzanschlusspunkt genau auf der Fläche liegt, wir keine EEG-Vergütung nutzen, sondern das NRW-Förderprogramm Progres, wir einen sehr guten PPA (Stromabnahmevertrag) mit den Stadtwerken Soest abgeschlossen haben und keine Kosten eines Projektierers anfallen, da wir die Planung in Kooperation mit der BürgerEnergieGenossenschaft BEGO aus Oelde selbst machen.
Hierzu haben wir eine Betreibergesellschaft in der Rechtsform einer KG gegründet. Die BEG33 eG und die BEGO eG sind hier jeweils mit 45% beteiligt, die Stadtwerke Soest mit 10%.
Nach Prüfung mehrerer Angebote haben wir uns für die Firma SK Solar aus Havixbeck als Solateur entschieden. Die Gesamtinvestition liegt bei 2.085.000 €. Eigenkapital von 25% ist vorhanden. Wir rechnen mit jährlichen Umsatzerlösen von ca. 330.000 € und einer Amortisationszeit von 10,5 Jahren. Gemäß Projektplan soll die Anlage im 4. Quartal 2025 ins Netz gehen und Strom erzeugen.
Mit vereinten Kräften praktisch realisiert haben wir unsere 3. Dachanlage. Die knapp 22 kWp große Anlage auf dem Dach des ev. Gemeindehauses in Rheda vermieten wir an die Kirchengemeinde, die so ihren ehrgeizigen Klimazielen ein Stück näherkommt.
Für den Aufsichtsrat berichtete Aufsichtsratsvorsitzender Theo Mettenborg über die Arbeit des Gremiums. Er dankte dem Vorstand für seine engagierte Arbeit für den Ausbau erneuerbarer Energien und die stets gute Zuarbeit und Unterrichtung des Aufsichtsrates.
Herr Frank van der Burg, Steuerberater der Firma Wortmann und Partner, stellte den Jahresabschluss 2024 vor. Bereits im 2. Jahr ihrer Gründung konnte die BEG33 eG ein positives Ergebnis erzielen. Der Jahresüberschuss in Höhe von 850 Euro wird durch einstimmigen Beschluss der Generalversammlung auf neue Rechnung in das Geschäftsjahr 2026 vorgetragen.
Der Jahresabschluss wurde einstimmig beschlossen, Vorstand und Aufsichtsrat erhielten ohne eine Gegenstimme die Entlastung.
Unser Aufsichtsratsmitglied Prof. Dr. Sebastian Bamberg wurde einstimmig mit einer Enthaltung für eine weitere Wahlperiode von drei Jahren wieder gewählt. Wir freuen uns sehr, dass Anja Brentrup ab sofort unseren Aufsichtsrat ergänzt. Sie wurde einstimmig mit einer Enthaltung gewählt. Anja Brentrup ist Sparkassenbetriebswirtin und wird uns mit ihrem kaufmännischen Wissen bei unseren anstehenden Projekten gut unterstützen.
Veränderungen gab es auch im Vorstand der BEG33 eG. Friederike Wandmacher scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Theo Mettenborg dankte ihr für die große geleistete Aufbauarbeit der Genossenschaft. Auch das Vorstandsteam bedauert das Ausscheiden sehr. Bereits vor einigen Wochen zum Vorstand hinzugekommen ist Christoph Jaeger, der uns mit seinem technischen Sachverstand bereits jetzt ideal unterstützt.
Durch das Bürokratieentlastungsgesetzt besteht die Möglichkeit, dass Beitritt, Kündigung und Erhöhung von Mitgliedsbeiträgen in Genossenschaften digital erfolgen können. Bislang war die Schriftform Voraussetzung. Hierfür war eine Satzungsänderung erforderlich. Alle Mitglieder stimmten dafür.
Bislang galt für den Vorstand der BEG33 eG eine Altersbegrenzung von 70 Jahren. Auf Antrag eines Genossenschaftsmitglieds soll dies aus Gründen der Altersdiskriminierung entfallen. Mit 4 Enthaltungen wurde für den Entfall der Altersbegrenzung gestimmt. Der Paragraf 15 Abs. 8 unserer Satzung wurde gestrichen.
Zum Schluss der Generalversammlung gab Nicola Rosengarten einen Ausblick auf mögliche weitere Projekte.
In Langenberg und an der A2 in Wiedenbrück haben wir einen Antrag auf Netzzulassung eines 6,5 MW Speichers bei der WestNetz gestellt. Diese Speicher sind nicht mit einer Erzeugungsanlage verbunden, sondern sollen als Stand-Alone Speicher netzdienlich arbeiten. Vereinfacht gesagt sollen diese Speicher Strom aus dem Netz ziehen, wenn sehr viel Strom im Netz ist und es negative Strompreise gibt und den Strom in das Netz zurückgeben, wenn Strom gebraucht wird, weil z.B. in der Nacht kein PV-Strom zur Verfügung steht. Die Prüfung der Anträge durch die WestNetz kann allerdings noch länger dauern. Für das Gebiet der WestNetz im Raum Münsterland/Ostwestfalen liegen der WestNetz über 1.000 Anträge auf Errichtung eines Speichers vor.
Ein echtes Bürgerstromprojekt haben wir mit der EEG-Hellweg Sauerland umgesetzt. Über die Sharingplattform der Firma WeShare Energy können alle Genossenschaftsmitglieder sich gegenseitig Strom verkaufen. Dabei kann man über die Plattform nur Strom beziehen oder nur den Überschussstrom der eigenen PV-Anlage verkaufen oder beides. Insbesondere für Besitzer von Anlagen, die aus der EEG-Förderung ausgelaufen sind, kann dies eine interessante Form sein den Strom zu vermarkten. Weitere Infos dazu gibt es auf unserer Website.
Zum Schluss noch ein Aufruf an alle, die sich nicht nur finanziell in unsere Genossenschaft einbringen wollen, sondern auch praktisch. Wir suchen Mitglieder, die uns bei dem Bau von PV-Anlagen unterstützen oder zu Themen der Erneuerbaren Energien einen Vortrag halten möchten. Wer hat Lust unseren Instagram Account zu betreuen und weiter auszubauen oder uns an Infoständen zu unterstützen?