Die frisch gegründete heimische Bürgerenergiegenossenschaft BEG33 lud alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu ihrer ersten öffentlichen Informationsveranstaltung ein.Und fast 80 Interessierte kamen, um sich über die Funktionsweise einer Bürgerenergiegenossenschaft zu informieren.
Die Vorstandsvorsitzende der BEG33 Nicola Rosengarten begrüsste die Anwesenden und berichtete über den aktuellen Stand der Genossenschaft. Die Prüfung der beim Genossenschaftsverband eingereichten Unterlagen sei abgeschlossen und man rechne in Kürze mit dem Gutachten und dem „Prüfsiegel“, so dass dann durch einen heimischen Notar die Eintragung im Genossenschaftsregister vorgenommen werden kann. Damit werde dann aus der Genossenschaft iG (in Gründung) eine Genossenschaft eG (eingetragene Genossenschaft). Die Mitgliederzahl der Genossenschaft hat sich erfreulich entwickelt und liegt Stand Anfang Juni bei 130 Bürgerinnen und Bürgern vor allem aus Rheda-Wiedenbrück, aber auch aus Herzebrock-Clarholz, Rietberg, Verl und Harsewinkel. Auch die Gespräche mit den Dachgebern verlaufen positiv.
Als Referent war der langjährige Vorstandsvorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende der 2010 gegründeten Bürgerenergiegenossenschaft BEG-58 aus Hagen, Rolf Weber angereist. Die Namensähnlichkeit der beiden Bürgerenergiegenossenschaften ist nicht zufällig, hatten doch die Hagener ihren Postleitzahlenbereich als Erkennungszeichen und ihr Tätigkeitsfeld definiert. So dachten auch die ehrenamtlich Aktiven um die Vorstandsmitglieder Nicola Rosengarten, Friederike Wandmacher und Wolf Bredow, als sie sich im April diesen Jahres zur Gründung der Bürgerenergiegenossenschaft für den Kreis Gütersloh BEG33 zusammen fanden.
Um möglichst viel Know-how vor Ort aufzubauen, suchten die Gründer Kontakt zur BEG-58 und fanden mit Rolf Weber einen erfahrenen und eloquenten Ansprechpartner der sich bereit erklärte nicht nur seine Erfahrungen der neuen jungen BEG33 zur Verfügung zu stellen, sondern auch gerne allen Interessierten im Rahmen eines Vortrages in Rheda-Wiedenbrück Rede und Antwort zu stehen.
„Toll, dass Ihr mit soviel Power an den Start geht und auch super, dass ihr gleich die Öffentlichkeit mitnehmt. Denn eins ist sicher, die Energiewende mit den Bürgerinnen und Bürgern auf die Beine zu stellen bedeutet auch, viel zu kommunizieren und offen und transparent zu arbeiten. Dächer bekommt man nur, wenn Vertrauen und Willen zusammenkommen. Wir in Hagen werden beispeilsweise von Seniorenheimbetreibern angesprochen wenn ein Gerüst steht, ob wir nicht zeitgleich das Dach mit Photovoltaik belegen wollen. Anders herum gilt auch, wenn kein Wille zur Zusammenarbeit da ist, helfen auch keine gutgemeinten Beschlüsse“, führte Rolf Weber aus.
„Wir in Hagen haben auch eine Freiwilligentruppe, die den Solarteuren bei den Aufbauarbeiten helfen und das macht ungeheuer viel Spaß. Da wird die Bürgerenergiegenossenschaft zu einem echten Bürgerding!“ machte Weber Mut.
Wolf Bredow als Technikvorstand der BEG33 nahm den Ball gleich auf und lud während der Veranstaltung auf sich bei Lust und Zeit bei ihm zu melden, wenn man praktisch mit anpacken wolle.
Die fast 80 Besucher und Besucherinnen, stellten eine Reihe Fragen, nach der Vermarktung des erzeugten Stroms, dem Ablauf der Aufnahme in die Genossenschaft oder der Renditeerwartung, die von der Vorstandsvorsitzenden ausführlich beantwortet wurden.
Rolf Weber beantwortete die Fragen, auch noch dahingehend, dass vor Ort, lokale und regionale Akteure wie die BEG33 und auch seine BEG-58 bei möglicherweise entstehenden Problemen, wie zum Beispiel einen FI Schalter zu betätigen eben schnell da wären. Bundesweit agierende Akteure würden für so etwas schon mal Wochen benötigen oder hätten auch gerne die Baustelle nicht aufgeräumt und sauber gemacht verlassen. Wenn nur der Profit zählt, ist eine kleine PV- Anlage für bundesweit agierende Unternehmen nicht wichtig.“ führte der Gast noch nachdenklich aus. Vor Ort in Bürgerhand, das ist etwas reelles und toll das ihr in Rheda-Wiedenbrück jetzt gestartet seid!“ Mit den aufmunternden Worten verabschiedete sich der Gast zurück nach Hagen.
„Mit dem Deutschlandticket angereist, kein Honorar genommen, dann hat man sich auch eine gute Flasche Rotwein aus dem heimischen Bioladen verdient!“ bedankte sich Nicola Rosengarten bei dem Gast. Auch das Auditorium verabschiedete den Gast , mit viel Applaus und es wurde noch weitere Fragen und Beitrittserklärungen von den anwesenden Vorständen beantwortet und verteilt.